Nach einer Einführung in die Sonnenenergie im Allgemeinen
und der Solartechnik im Besonderen erkärte der Kursleiter den
Kindern den Bau eines Solarbootes, das aus drei wesentlichen Teilen
besteht: dem Schiffskörper in Form der Fischdose, die mit einem
Kartondeckel wasserdicht verklebt wird, einem Gestell für die
künftige Solarzelle und einem Aufbau für den Solarmotor,
der dann die Schiffsschraube antreibt.
Die Kinder auch im technischen Denken schulen
Es konnten zwei Modelle des Solarbootes gebaut werden, ein Standard
Solarboot mit einer sehr Licht-sensitiven Solarzelle und einem Supersolarboot
mit einer größeren und flexiblen Solarzelle. Nach der
Erklärung begannen die Kinder mit dem Zurechtschneiden des
Deckels für die Fischdose und klebten diese in die Fischdose
fest.
Hermann Schubotz will die Kinder auch im technischen Denken schulen,
denn: „Wir wollen einen technischen Apparat bauen, der auch
wirklich funktioniert.“ Dazu brauche man eine Bauanleitung,
in der alle Arbeitsvorgänge und Zeichnungen dargestellt sind.
Die Kinder überflogen die Bauanleitung und machten sich eifrig
ans Werk, diese Teile dann auszuschneiden und zusammenzukleben.
Hier ergab sich ein Problem, denn aus vergangenen Kursen wusste
Kursleiter Schubotz, dass die Solarbauer ein Bauteil als Dreieck
oft mit dem rechten Winkel aufklebten und somit die Schiffsschraube
nicht ins Wasser ragen konnte.
Hier brachte er den Kindern den mathematischen Begriff der „Hypotenuse“
bei. Das ist bei einem rechtwinkligen Dreieck die längste Seite
und heißt aus dem Griechischen übersetzt: die Seite unter
dem rechten Winkel. Den geometrischen Begriff wiederholte er mehrmals,
damit er den Kindern beim Aufkleben in Erinnerung blieb. Durch das
Aufkleben an der Hypotenuse wurde das Motorteil so schräg auf
den Schiffskörper aufgeklebt, dass die Welle mit Schiffsschraube
ins Wasser reichen konnte. Trotzdem gab es einige wenige „Rechtwinkler“,
deren Lapsus aber leicht korrigiert werden konnte, so Schubotz.
|
Nach der Montage gab‘s eine technische Überprüfung
Nach der Montage aller drei wichtigen Teile gab es eine technische
Überprüfung am halbfertigen Solarboot: Ist der Bootskörper
dicht? Sind die Aufbauteile gut verklebt? Falls ja, gab es ein TÜV-okay.
Zudem gab es eine weitere Erklärung zu einem Stromthema: Photovoltaik
produziert Gleichstrom, der immer in die gleiche Richtung fließt.
Deshalb ist die Verkabelung von Solarzelle und Solarmotor wichtig.
Wird andersherum verschraubt, fährt das Boot rückwärts.
Ein „falsch“ verschraubtes Musterboot verdeutlichte
den Kindern diesen Vorgang dann im Wasser. Auch lernten die Kinder,
immer nur gleiche Volt-Zahlen, das ist die Spannung, mit der ein
Strom durch die Leitung gedrückt wird, zu verbinden –
zum Beispiel eine Strom-Batterie mit drei Volt an einen 1 bis 3
Volt-Solarmotor. Nun wurde eine Schiffsschraube auf einen Plastikhalm
geklebt und an den Motor gesteckt.
Zum Härtetest ging es an das mit Wasser gefüllte Planschbecken
auf dem Rathausplatz. Auf Kommando ließen die Kinder ihre
Boote los. Diese wirbelten im fast zu kleinen Planschbecken herum,
kreuzten und rammten sich und fuhren im Uhrzeigersinn im Becken
herum. Das Ziel war erreicht, die Kinder hatten innerhalb weniger
Stunden ein funktionierendes Spielzeug gebaut, hatten Sommer-Spaß
in den Ferien und etwas fürs Leben gelernt. Zum Schluss kamen
die Eltern zum Abholen und bewunderten die Werke ihrer Sprösslinge,
berichtet Hermann Schubotz
Als Hypotenuse bezeichnet man die längste
der drei Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks. Sie ist immer diejenige
Seite, die unter, bzw. gegenüber dem rechten Winkel liegt.
Die anderen beiden Seiten bezeichnet man als Katheten.
Quelle: wikipedia.org, Hypotenuse, von mir hinzugefügt) |